Thomas Becker (1980-2025)

Mensch, vergiss nie deine Ahnen,
O, vergiss nie diese Zeit.
(T. Becker; 2017)

Thomas Becker (1980-2025)

Einige Tage nach seinem 45. Geburtstag schloss Thomas Becker nach einer schweren Krankheit für immer die Augen.

Thomas Becker erblickte am 13. März 1980 in einer ungarndeutschen Familie in Kleinmanok (Klomonok) / Komitat Tolna das Licht der Welt. Schon von Kindesbeinen an interessierte er sich für Geschichte und Literatur. Früh entdeckte er auch seine Lust zum Schreiben, was er als Gabe Gottes betrachtete. Die Geschichte seines ersten – und einzigen – Buches „Durch die Hölle“ (herausgegeben von der Deutschen Selbstverwaltung Kleinmanok, 2021) – begleitete/verfolgte ihn sein ganzes Leben lang. Nach den Erzählungen seiner Großmutter beschrieb er das Schicksal jener Ungarndeutschen, die im April 1945 von einer Stunde auf die andere ihre Häuser verlassen mussten, nichts mitnehmen durften und im Schloss Apponyi in Lendl/Lengyel unter menschenunwürdigen Bedingungen zusammengepfercht wurden.

Mit dem Werk, das außer der Internierung nach Lendl auch einige thematische Gedichte von Zeitzeugen sowie von Thomas Becker selbst enthält, setzte er nicht nur seinen Ahnen und Verwandten, sondern auch allen Ungarndeutschen ein Denkmal, die diese „Hölle“ („das KZ für die Schwaben“) erleiden mussten. Der Kurzroman wurde unter dem Titel „Akik megjárták a poklot“ auch ins Ungarische übersetzt.

Am 26. April 2025 wird in der Region der 80. Jahrestag dieser grausamen Internierung begangen.

Lieber Tamás, der Herr, schenke dir die ewige Ruhe.

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Thomas Becker bei der Präsentation seines Buches in Bonnhard (li.) mit Dr. Helmut Herman Bechtel
Foto: Réka Máté

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